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Großer Preissprung bei Diesel

Wer sich für den Fuhrpark in den letzten Jahren noch Dieselfahrzeuge angeschafft hat, weil er dachte, damit von günstigen Spritpreisen zu profitieren, hat 2022 eine unschöne Überraschung erlebt: Abgesehen davon, dass die Kraftstoffpreise insgesamt stark gestiegen sind, ist Diesel plötzlich sogar teurer als Benzin. Und der Abstand wächst. Dabei war das doch mal genau umgekehrt. Was ist also passiert?

Schon der Tankrabatt war bei Diesel kleiner

Der Energiesteuersatz für Benzin liegt bei 65,45 Cent pro Liter, für Diesel sind es hingegen 47,04 Cent. Während des Tankrabatts in Deutschland vom 1. Juni bis 31. August 2022 profitierte Diesel nie so stark von dem Nachlass wie Benzin, weil die Energiesteuer bei Diesel nur um 17 Cent gesenkt wurde. Bei Benzin waren es hingegen 35 Cent. Nun, wo der Tankrabatt vorbei ist, liegen an den Tankstellen mancherorts schon mal 20 Cent pro Liter oder sogar mehr zwischen Benzin und dem nun deutlich teureren Diesel.

Diesel ist eng ans Heizöl gekoppelt

Hinzu kommt, dass Diesel chemisch sehr eng mit dem Heizöl verbunden ist. Vor dem Hintergrund der Energiekrise füllen viele Menschen aktuell ihre Heizöltanks und in der Industrie ist man vielfach sogar von Gas auf Öl als Energiequelle umgestiegen. Eine hohe Nachfrage treibt also den Preis nach oben. Hinzu kommt, dass die Co2-Abgabe bei Diesel auch noch mal einen Cent höher ist als bei Benzin.

Hohe Nachfrage und zu wenig Diesel aus den Raffinerien

Diesel und Heizöl werden beide aus Gasöl gewonnen – das wiederum wird bei der Zerlegung von Rohöl gewonnen. Wenn dann mehr Heizöl aus dem Vorprodukt hergestellt wird, weil hier eine hohe Nachfrage vorliegt, bleibt letztlich weniger für Diesel übrig. In Europa ist der Dieselverbrauch generell größer als die Menge, die in den Raffinerien erzeugt werden kann. Dieses Defizit wurde vor dem Ukraine-Krieg mit Importen aus Russland kompensiert, was im Zuge der Sanktionen weggefallen ist.