So lang ist Ihr Anhalteweg bei verschiedenen Geschwindigkeiten

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Die
Geschwindigkeit
verändert den Anhalteweg entscheidend

Im Notfall geht es um jede Sekunde – und um jeden Stundenkilometer mehr Geschwindigkeit. Denn wenn ein Autofahrer im Fuhrpark in eine Gefahrensituation gerät, weil ihm zum Beispiel ein Kind oder ein Reh vor das Auto läuft oder er unerwartet auf ein Stauende zufährt, zählt der Anhalteweg. Und der kann je nach aktueller Geschwindigkeit deutlich variieren.

Wie kommt der Anhalteweg zustande?

Viele Autofahrer denken bei einer Gefahrenbremsung nur an den Bremsweg: Der sollte natürlich ebenso möglichst kurz ausfallen, um noch rechtzeitig zum Stehen zu kommen. Doch die eigentlich entscheidende Größe ist der Anhalteweg. Er berücksichtigt nämlich die Gesamtsituation und -zeit, also die Strecke, die der Fahrer zurücklegt von dem Moment, in dem er die Gefahr oder das Hindernis erkennt bis das Fahrzeug komplett zum Stillstand gekommen ist. Denn bevor die Bremse betätigt wird und der Bremsweg beginnt, vergehen schließlich ebenfalls einige Sekunden, in denen erst eine Reaktion erfolgen muss. Oft lässt uns der Schock über die plötzliche Gefahr gar nicht so schnell handeln. Wie der Bremsweg wird der Anhalteweg dabei entscheidend von der gefahrenen Geschwindigkeit beeinflusst.

Der Anhalteweg ist in eine schlichte Formel gepackt der Reaktionsweg plus Bremsweg. Der Reaktionsweg beschreibt dabei die Zeitspanne, die Ihr Gehirn braucht, um die Gefahr zu erkennen, zu verarbeiten und dem Fuß das Signal zu geben, auf die Bremse zu treten. Ab diesem Punkt beginnt dann erst der Bremsweg.

Faustregeln für die Berechnung

Sowohl Reaktionsweg als auch Bremsweg lassen sich ebenso anhand einer Formel berechnen. Für den Reaktionsweg in Metern je Sekunde ist diese: (Geschwindigkeit : 10) x 3. Für den Bremsweg gilt: (Gefahrene Geschwindigkeit :10) x (Gefahrene Geschwindigkeit :10). Wollen Sie sogar eine Gefahrenbremsung machen, müssen Sie das Ergebnis beim reinen Bremsweg noch einmal durch 2 teilen.

Bei welchem Tempo gilt welcher Anhalteweg?

Wenn man mit diesen Formeln rechnet, zeigt sich im Vergleich schnell, wie sehr sich der Anhalteweg mit steigender Geschwindigkeit verlängert. So beträgt er bei 30 km/h bei einer normalen Bremsung noch 18 Meter bzw. bei einer Gefahrenbremsung 13,5 Meter. Bei 50 km/h sind es bei einer normalen Bremsung bereits 40 und bei einer Gefahrenbremsung 27,5 Meter. Fährt das Auto 70 km/h schnell, liegt der Anhalteweg bei normaler Bremsung bei 70 und bei einer Gefahrenbremsung bei 45,5 Metern. Taucht das Hindernis vor Ihnen bei Tempo 100 km/ h auf, brauchen Sie für den Anhalteweg bei einer normalen Bremsung 130 Meter, bei einer Vollbremsung 80 Meter.

Übersicht – mit diesen Anhaltewegen müssen Sie rechnen:

Welche Faktoren verlängern den Anhalteweg weiter?

Bei allen Werten sollten Sie stets bedenken: Diese beziehen sich auf eine optimale Reaktionszeit von nur einer Sekunde. Brauchen Sie länger, um zu reagieren, steht das Auto noch viel länger nicht still, weil sich der Reaktionsweg bei 2 Sekunden verdoppelt, bei 3 Sekunden verdreifacht etc.

Plus: Wie sehr sich der Anhalteweg insgesamt je nach Geschwindigkeit verlängern kann, zeigt vor allem die Formel zum Bremsweg. Während der Reaktionsweg sich lediglich verdoppelt, wenn Sie die Geschwindigkeit verdoppeln, wird der Bremsweg in dem Fall gleich vier mal so lang. Außerdem sollten Sie immer bedenken, dass sich der Anhalteweg bei weiteren weniger optimalen Bedingungen als für die Formelberechnung angenommen (z.B. Nässe, Müdigkeit oder wenig Profiltiefe) zusätzlich verlängern kann.

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