Alltagsfrage: Warum fahren wir eigentlich rechts?

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Eigentlich begann alles mit Linksverkehr

Auf der Straße ist die richtige Seite rechts – zumindest in Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt. Doch auch die Fahrer im Fuhrpark werden sich schon gefragt haben, warum es denn dann eigentlich die Briten, Iren und noch eine Reihe anderer Nationen anders handhaben. Die Antworten sind komplexer als Sie denken.

Der britische Straßenverkehr ist der erste, der uns einfällt, wenn es darum geht, dass die Autos links statt rechts fahren. Das wird von uns spontan meist als etwas exotisch wahrgenommen. Dabei war es das zumindest früher eigentlich gar nicht. Denn ursprünglich war Linksverkehr sogar der Standard, das geht sogar bis in die Antike zurück. Der Grund dafür war einfach: Die meisten Menschen sind nun einmal Rechtshänder, also führte man wichtige Dinge wie das Schwert oder Tiere lieber rechts, was automatisch bedeutete, dass man links lief oder ritt. Also eigentlich alles ganz logisch.

Napoleon brachte den
Rechtsverkehr
vorwärts

Dass sich der Linksverkehr schließlich vielfach in einen Rechtsverkehr wandelte, hatte politische Gründe. Zum einen sorgte die Französische Revolution dafür, dass von Robespierre Rechtsverkehr verordnet wurde. Napoleon war schließlich maßgeblich daran beteiligt, den Rechtsverkehr überall einzuführen, wo er einmarschierte. So breitete der Rechtsverkehr sich schließlich aus. Allerdings gibt es auch die Theorie, dass der Rechtsverkehr von der Binnenschifffahrt kommt, wo immer rechts gefahren wurde.

Die Frage, ob rechts oder links gefahren wurde, ist aber definitiv auch politisch. Französische Kolonien wählten die rechte Straßenseite, die britischen Kolonien, die Großbritannien folgten, wählten die linke Straßenseite, weil die Briten seit 1835 konsequent beim Linksverkehr blieben. Auch nachdem die Macht Frankreichs wieder schwand, blieben viele Länder beim Rechtsverkehr. Nach dem Ersten Weltkrieg folgten diverse vertragliche Übereinkünfte in Europa, mit denen der Rechtsverkehr bis Ende der 1920er Jahre in den meisten europäischen Ländern einheitlich wurde. Nur Schweden folgte dieser Richtung erst 1967.

Übrigens sind heute Länder mit Linksverkehr zwar eindeutig in der Minderheit, aber nicht exotisch – tatsächlich sind es immerhin 76. Rechts fahren hingegen 163 Nationen der Erde.

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