ADAC-Test: Warum große und schwere Insassen lieber keine adaptiven Systeme nutzen sollten

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ADAC-Test: Warum große und schwere Insassen lieber keine adaptiven Systeme nutzen sollten Schützen Gurte und Airbags im Auto alle Personen gleichermaßen? Der ADAC wollte es genau wissen. 

Rückhaltesysteme wie Gurt oder Airbag können bei einem Unfall schwere Verletzungen verhindern. Doch nicht bei allen Menschen funktionieren sie gleich gut. 

Crashtest-Dummys sind meist zu genormt

Der Crashtest-Dummy ist ein wichtiger Zeitgenosse. Immerhin hilft er dabei herauszufinden, was bei einem Autounfall mit den Fahrzeuginsassen passiert. Doch auch in Ihrem Fuhrparkmananagement werden nicht alle in die kostenlose Software eingebuchten Nutzer gleich gebaut sein. Manche sind klein, andere sehr groß. Die einen haben Idealgewicht, die anderen bringen deutlich mehr Gewicht auf die Waage.

Bieten Airbag oder Gurte, die als Rückhaltesysteme Leben retten können, allen den gleichen Schutz? Oder gibt es hier doch Unterschiede? Genau das wollte der ADAC herausfinden und machte mit unterschiedlich gebauten sowie unterschiedlich schweren Crashtest-Dummys den Test. 

Schützen adaptive Rückhaltesysteme besser?

Interessant ist der Test des Automobilclubs vor allem, weil der Dummy sonst genormt ist und in der Regel stets einem etwa 77 Kilogramm schweren Mann entspricht. Der ADAC veränderte das Setting daher nun dahingehend, dass er Crashtests mit Puppen machte, die zwischen 48 und 125 Kilogramm wogen. Außerdem variierte ihre Körpergröße zwischen 1,51 und 1,91 Metern, wobei die Dummys sowohl auf dem Fahrer- als auch auf dem Beifahrersitz in einen Unfall verwickelt wurden.

Untersucht wurde dabei, wie herkömmliche und adaptive Rückhaltesysteme beim Aufprall schützen. Adaptiv ist ein Rückhaltesystem, wenn es mit Sensoren beim Aufprall erkennen kann, wie schwer der Unfall und wie groß bzw. schwer die zu betreffende Person ist. Theoretisch soll das noch individueller und besser schützen. 

Frauen haben kein erhöhtes Risiko

Im Test des ADAC zeigte sich jedoch, dass die adaptiven Systeme nur bei einem Teil der Insassen hilfreich sind. Beim Durchschnittsmann, der dem üblichen 77-kg-Dummy entspricht, und einer kleinen Frau können sie die Belastungen eines Unfalls reduziert werden. Menschen jenseits der 60, so warnt der Automobilclub allgemein, haben unter anderem wegen der nachlassenden Knochendichte ein erhöhtes Verletzungsrisiko – hier konnten die adaptiven Systeme immerhin die älteren Dame unter den Dummys gut schützen. 

Weniger positiv fiel dagegen die Bilanz bei großen und schweren Fahrzeuginsassen aus. Sie konnten lediglich durch die konventionellen Gurte und Airbags richtig geschützt werden. Nach Ansicht des ADAC könnte diese Personengruppe durch zusätzliche alternative Rückhaltesysteme wie Knie-Airbag oder mehrfache Gurtstraffung profitieren.


Foto:  © Getty Images

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