Welche Verkehrssünden im Bußgeldkatalog teurer sind als Sie denken

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Wer zu schnell fährt, zahlt inzwischen hohe Geldstrafen

Fehler passieren jedem Autofahrer. Und dass man dafür mal zahlen muss, weil man zu schnell unterwegs war oder an der falschen Stelle geparkt hat, ist vermutlich fast jedem Nutzer im Fuhrpark schon einmal passiert. Allerdings erleben die Verkehrssünder hier speziell seit der letzten Novelle des
Bußgeldkatalogs
vor zwei Jahren mitunter ziemlich böse
Überraschungen
. Denn seitdem werden gerade Geschwindigkeitsüberschreitungen sehr viel härter bestraft als früher. Bestes Beispiel: Fuhr man früher innerorts 16 bis 20 km/h zu schnell, war das mit 35
Euro
keine große Sache und bewegte sich noch im Rahmen eines Verwarngeldes. Wer heute mit ähnlich überhöhter
Geschwindigkeit
geblitzt wird, muss das Doppelte zahlen, also 70
Euro
. Außerorts sind es für das gleiche Tempo-Plus 60 statt früher 30
Euro
. Wenig überraschend also, dass bei noch mehr Raserei teils exorbitant hohe Geldstrafen zu zahlen sind.

Aber auch andere Vergehen, die Autofahrern öfters sogar aus
Unachtsamkeit
oder Unwissenheit passieren, können finanziell weh tun. Das fängt beim Halten in zweiter Reihe an, reicht über das unberechtigte Nutzen eines Parkplatzes für E-Autos bis hin zum Versäumnis, eine Rettungsgasse zu bilden. Wobei gerade der letzte Fauxpas meist daran liegt, dass viele schlicht nicht wissen, dass man eine Rettungsgasse gleich zu Beginn eines Staus bilden muss und nicht erst, wenn alle bereits stehen und die
Ambulanz
von hinten naht.

Damit Sie wissen, was in verschiedenen Situationen auf Sie zukommen kann, wenn Sie die
Straßenverkehrsordnung
missachten, sollten Sie vorbereitet sein. Oft motiviert einen schon allein die ungeahnte Höhe des Bußgeldes dazu, in Zukunft besser aufzupassen.

Diese Geldstrafen aus dem
Bußgeldkatalog
sollten Sie kennen:

  1. Tempoverstoß innerorts:
    bis 10 km/h zu schnell: 30 Euro
    11 bis 15 km/h 50 Euro
    16 bis 20 km/h 70 Euro
    21 bis 25 km/h 115 Euro
    Wer noch schneller fährt, muss bis zu 800 Euro (bei mehr als 70 km/h Tempoüberschreitung) zahlen. Mindestens einen Punkt gibt es bereits ab 21 km/h zu viel. Ein Fahrverbot ist ab 31 km/h zu viel, was 260 Euro kostet, fällig.
  2. Tempoverstoß außerorts:
    Hier sind die Geldstrafen geringfügig niedriger. Wer bis zu 10 km/h zu schnell fährt, zahlt zum Beispiel 20 Euro, bei 21-25 km/h sind es 100 Euro (und ein Punkt), bei 31 bis 40 km/h sind es beispielsweise 200 Euro (und ein Punkt). Wer mehr als 70 km/h zu schnell ist, zahlt 700 Euro (plus 2 Punkte und 3 Monate Fahrverbot).
  3. Unberechtigtes Parken auf einem Parkplatz für elektrisch betriebene Fahrzeuge:
    Dafür werden 55 Euro fällig.
  4. Unberechtigtes Parken auf einem Schwerbehindertenparkplatz:
    Das kostet den Falschparker 55 Euro.
  5. Zuparken von Feuerwehrzufahrten:
    Dafür werden 100 Euro und ein Punkt fällig, wenn Sie Einsatzfahrzeuge behindern. Wer die Einfahrt „nur“ zuparkt, zahlt 55 Euro.
  6. Parken in zweiter Reihe:
    So verbreitet es ist, mal eben vor einem Geschäft in zweiter Reihe zu parken – dieser Einkauf kann teuer werden. 55 Euro kostet der Parkverstoß mindestens. Bei Behinderung anderer sogar 80 Euro, bei Gefährdung 90 Euro, bei einem Unfall 110 Euro und dazu dann ab der Behinderung jeweils ein Punkt.
  7. Blockieren eines Geh- oder Radwegs:
    Wer das macht und damit andere auch mindestens behindert, muss nicht nur ab 70 Euro aufwärts zahlen, sondern auch mit einem Punkt rechnen.
  8. Nicht platzsparend geparkt:
    Das Auto einfach so abzustellen, dass andere Platz verlieren, kostet ebenfalls etwas: 10 Euro.
  9. Beim Abbiegen keine Rücksicht auf Fußgänger nehmen und diese gefährden:
    Das wird mit 140 Euro teuer, einen Punkt in Flensburg und einen Monat Fahrverbot gibt es noch dazu.
  10. Unnötig viel Lärm bei der Nutzung des Fahrzeugs verursachen:
    Zum Beispiel, indem man laut die Türen zuknallt. Das kostet dann 80 Euro. Fahren Sie innerorts unnütz hin und her und belästigen damit Ihre Mitmenschen, werden 100 Euro fällig.
  11. Keine Rettungsgasse bilden:
    Ein oft durch Unachtsamkeit entstandenes Vergehen, das mit mindestens 200 Euro (bis zu 320 Euro bei Behinderung und Gefährdung), zwei Punkten und einem Monat Fahrverbot ziemlich bitter werden kann. Wer eine Rettungsgasse unerlaubt nutzt, um z.B. schneller an einem Stau vorbeizukommen, muss mit den gleichen Strafen rechnen.
  12. Wartepflicht am Bahnübergang ignorieren:
    Das ist lebensgefährlich und kann daher bis zu 700 Euro Bußgeld, 2 Punkte und 3 Monate Fahrverbot kosten.
  13. Falsches Überholen:
    Wer etwa Überholverbote ignoriert, auf den warten bis zu 300 Euro Bußgeld, 2 Punkte und 1 Monat Fahrverbot.
  14. Fahrzeug überladen:
    Auch das ist gefährlich und daher teuer: Bis zu 235 Euro und 1 Punkt.
  15. Zu wenig Abstand gehalten:
    Hier kommt es darauf an, wie schnell Sie waren und wie der Abstand im Verhältnis zum Tempo ausfiel. Wer etwa über 130 km/h schnell fährt und dabei weniger als 1/10 des halben Tachowerts Abstand hält, muss 400 Euro zahlen (plus 2 Punkte und 3 Monate Fahrverbot).
  16. Alkohol am Steuer:
    Bei einem Promillewert zwischen 0,5 und 1,09 müssen Sie zwischen 500 und 1.500 Euro, zwei Punkte in Flensburg sowie ein ein- bis dreimonatiges Fahrverbot einkalkulieren.
  17. Rote Ampel überfahren:
    Wenig überraschend, dass das hart sanktioniert wird. Je nach Sachlage sind bis zu 360 Euro, 2 Punkte und ein Monat Fahrverbot drin.
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